Emilblock Version T
Allgemeines
Die EMILBLOCK Baugruppen sind Nockenmechanismen, die eine gleichmäßig drehende Bewegung der Eingangswelle (Antrieb) in eine intermittierende, unidirektionale Bewegung der Ausgangswelle (Abtrieb) in eine Richtung umwandelt; sie sind dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Wellen lotrecht zueinander stehen.
Die Bewegungsübertragung erfolgt über einen Globoidnocken, der an der Eingangswelle aufgeschrumpft ist und mit einem an der Ausgangswelle aufgeschrumpften Teilkopf gekoppelt ist. Der Teilkopf nimmt radial eine Reihe von in gleichem Abstand voneinander angeordneten Rollen auf, deren Anzahl je nach Schaltwinkel und Stationsanzahl variiert.
Während sämtlicher Betriebsphasen sind stets wenigstens zwei Rollen in Kontakt und am Nockenprofil vorgespannt. Das garantiert die Freiheit von Spiel in der Übertragung und verbessert die Präzision und Wiederholbarkeit der Indexierung, sorgt für geräusch- und vibrationsarmen Lauf und entsprechend geringeren Verschleiß.
Der Emilblock ist von einem staub- und wasserdichten Gehäuse aus Gusseisen umschlossen. Alle Flächen sind bearbeitet und erlauben den Einbau in allen Positionen, und auch die direkte Montage von Getrieben und Getriebemotoren.
Zusätzliche Befestigungsbohrungen können an den die Ein- und Ausgangswellen enthaltenden Flächen ausgeführt werden, wodurch Befestigungszugstangen vermieden werden.
Durch Umschaltung des Drehsinns der Eingangswelle wird auch der Drehsinn der Ausgangswelle umgeschaltet, bei gleichbleibenden kinematischen Merkmalen der Bewegung.
Projektparameter der Rundschalttische
Die Emilblock-Baugruppen unterscheiden sich durch drei wesentliche Parameter voneinander:Abstand I Stationsanzahl S Schaltwinkel B Die Serie EMI von ITALCAMME umfasst zahlreiche Parameterkombinationen, die einen großen Teil des Anwendungsbereichs dieser Vorrichtungen abdecken. Auf Wunsch sind Sonderausführungen lieferbar.Der ABSTAND (I) bedingt die Größe der Baugruppe und ihre mechanischen Eigenschaften. Die Wahl erfolgt unter Berücksichtigung der statischen und dynamischen Belastung der Baugruppe während des Betriebs.Die STATIONSANZAHL (S) ist die Anzahl der Pausen der Ausgangswelle während einer kompletten Umdrehung. Die Drehungsamplitude der Ausgangswelle zwischen zwei aufeinander folgenden Stationen wird als "WINKELWEG" bezeichnet, und ergibt sich einfach aus folgender Gleichung:H=360/S [Grad].Der SCHALTWINKEL (B) ist der Drehwinkel der Eingangswelle, dem die Bewegung der Ausgangswelle von einer Station zur nächsten entspricht. Der Zyklus wird durch eine Verweilphase an der Station abgeschlossen, die einer Drehung der Eingangswelle entspricht und alsRASTWINKEL bezeichnet wird. Dieser Wert wird in der Regel nicht im Katalog aufgeführt, da er eindeutig durch die Differenz zwischen dem Zyklus- und dem Schaltwinkel definiert ist. Ein Zyklus entspricht einer Drehung der Eingangswelle um 360°; einige Baugruppen mit einer hohen Stationsanzahl führen je 180° Eingangswellendrehung einen Zyklus aus.Ein- und Ausgangswelle haben jeweils eine Laschenaufnahme. Insbesondere jene an der Eingangswelle kann zur Phaseneinstellung des Mechanismus benutzt werden: ist die Laschenaufnahme wie abgebildet positioniert, so befindet sich der Mechanismus auf der Hälfte der Rastphase. Führt die Vorrichtung den Zyklus in 180° aus, so wiederholt sich dieselbe Bedingung, wenn die Lasche gegenüber der vorherigen Position diametral entgegengesetzt positioniert ist.Bei Auftragserteilung sind der Drehsinn der Ausgangswelle (im oder gegen den Uhrzeigersinn) bezüglich des Drehsinns der Eingangswelle sowie die Seite, an der die Eingangswelle hervorstehen soll, anzugeben.Die Emilblock-Baugruppen können lose (Nocken und Stern) geliefert werden oder im Gehäuse bei den Serien mit Abstand 65 - 80 - 100 - 125 - 140, mit Teilung rechts oder links, bzw. in der Ausführung als Oszillator. Die Gehäuseausführungen werden schwarz phosphatiert geliefert
Standard-Bewegungsgesetze
Dank der vieljährigen Erfahrung von ITALCAMME in Sachen Nocken für automatische Maschinen werden für ihre Mechanismen jene BEWEGUNGSGESETZE angewendet, die den besten Kompromiss zwischen den kinematischen und den dynamischen Eigenschaften darstellen.
Die normierten BEWEGUNGSGESETZE weisen kontinuierliche Beschleunigungs- und Geschwindigkeitskurven auf, die mit der mit der Hälfte der Bewegung zusammenfallenden Symmetrieachse symmetrisch sind; die Anfangs- und Endwerte von Geschwindigkeit und Beschleunigung sind gleich Null. Jedes Gesetz zeichnet sich durch eigene Geschwindigkeitsfaktoren (Cv) und Beschleunigungsfaktoren (Ca) aus, die jeweils die maximale Geschwindigkeit und maximale Beschleunigung für eine in einer Zeiteinheit ausgeführte Standardbewegung darstellen.
In der Regel kommen folgende Bewegungsgesetze zur Anwendung:
Zykloidkurve (Cv=2, Ca=6.28)
Diese Kurve ist auch als Sinuskurve bekannt. Sie hat unter den normierten Kurven den höchsten Spitzen-Beschleunigungswert, aber den sanftesten Übergang zwischen der Beschleunigung Null und der Maximalbeschleunigung.
Modifizierte Zykloidkurve (Cv=1.76, Ca=5.53)
Diese Kurve ergibt sich aus der Kombination der Sinus- und der Kosinus-Beschleunigungskurve. Ihr Hauptmerkmal ist jenes des unter allen Normkurven sanftesten Übergangs zwischen der maximalen Beschleunigung und der maximalen Verlangsamung. Auch als modifizierte Sinuskurve bekannt.
Modifizierte Trapezkurve (Cv=2, Ca=4.89)
Diese Kurve ergibt sich aus der Kombination der Sinus-Beschleunigungskurve und der konstanten Beschleunigungskurve. Ihr Hauptmerkmal ist jenes der unter den Normkurven niedrigsten Maximalbeschleunigung.
Modifizierte Sinuskurve mit Strecke mit konstanter Geschwindigkeit (Cv=1.4, Ca=6.62)
Diese Kurve ist eine Verarbeitung der modifizierten Zykloidkurve. Die Einfügung einer Strecke mit konstanter Geschwindigkeit und Beschleunigung Null am mittleren Punkt der Beschleunigungskurve reduziert die Höchstgeschwindigkeit und macht sie geeignet für Anwendungen mit langen Hüben.
Es handelt sich um den Prototyp einer Familie abgeleiteter Kurven, die sich durch geringfügig unterschiedliche Geschwindigkeits- und Beschleunigungsfaktoren unterscheiden. Sie kommen in Sonderfällen zum Einsatz, wenn sie im Vergleich zu den Standard-Normkurven Vorteile mit sich bringen.
Nehmen Sie mit der technischen Abteilung von ITALCAMME Kontakt auf, es können spezielle Winkel und Bewegungsgesetze für besondere Anforderungen geplant werden.